Kinder Bogendokumentation
"Papa, darf ich auch mal ?"
Sicherheit zuerst - Spaß durch Schießspiele
"Papa, darf ich auch mal schießen?"
Welcher Vater kennt diese Frage nicht, wenn er seinen Bogen spannt.
Die
Kinder haben recht:
Auch in der Altersstufe 8 bis 9 Jahre darf der schießsportliche
Anteil nicht zu
kurz kommen.
Spiel und Spannung sind fast genauso wichtig wie die Sicherheit.
Eine Ausnahmegenehmigung nach § 36 Absatz 3 der I. Waffenverordnung muß von den Eltern beantragt werden und genehmigt vorliegen.
Maximal drei Kinder pro Betreuer
Beim Üben sind speziell
in dieser
Altersgruppe gewisse Grundregeln zu
beachten.
Ein Aufnahme- und Trainingsprotokoll sollte für jedes Kind geführt werden.
Wichtig im
Trainingsbetrieb ist auch: Maximal drei Kinder pro Betreuer.
Bei Fortgeschrittenen im Alter von 10 bis 11 Jahren sind fünf Kinder die Höchstgrenze pro Betreuer.
In beiden Altersstufen sollte beim ersten Kontakt mit dem Sportgerät,
das Trainer-Kind-Verhältnis sogar 1:1 sein.
In
der höheren Altersstufe
wird sich der schießsportliche Anteil am Training deutlich erhöhen.
Bei den Kindern entwickelt sich Ehrgeiz. Sie suchen Erfolgserlebnisse, wollen sich mit und an anderen
messen, Erwachsenen und Vorbildern nacheifern.
In dieser Altersphase läßt sich langsam aufsplitten, zwischen den einzelnen Interessenslagen der Kinder am Schießsport: leistungsbetont, spiel- und spaßbetont und Unschlüssige, die noch ausprobieren, wo sie hingehören.
Vormachen - Wiederholen -Kontrollieren
Das allgemeine Grundlagentraining wird zum speziellen Grundlagentraining, bei dem auch wieder
gewisse Grundregeln zu beachten sind.
Bei leistungsorientierten Kindern wird mehr Einzeltraining erforderlich sein.
Anfänger und Fortgeschrittene sind
individuell und getrennt zu betrachten.
Der Zusammenhalt der Gruppe ist nach wie vor wichtig, Erfolgserlebnisse sind erwünscht.
Vorrangig ist bei beiden Altersstufen eine gründliche Einweisung in die Sicherheitsregeln.
Beim Training müssen sich die Betreuer
sehr viel Zeit für
diesen Bereich
nehmen.
Vormachen, Wiederholen, Kontrollieren, dies sind sinnvolle Schritte.
Schwerpunkt: Spiel und Spaß
In der Woche sollten
ein oder
zwei Trainingseinheiten, mit maximal 45
bis 60 Minuten Länge durchgeführt werden.
Regelmäßige und festgelegte Trainingszeiten sollten vorgegeben und auch eingehalten werden.
Der überwiegende Teil der Trainingseinheiten, sollte
spielerische Elemente wie Schießspiele enthalten.
Ein erzeugter Leistungsdruck ist ebensowenig angebracht, wie eine
bereits einsetzende Talentsuche.
Wichtig ist, daß Kinder Spaß an der Sportart gewinnen und auch behalten.
Die einzelnen
Phasen einer Trainingseinheit müssen abwechslungsreich und nicht zu lang gestaltet werden, da die Konzentrationsphase der Kinder noch relativ kurz ist.
Im Vordergrund steht zunächst das Erlernen der Grobmotorik.
In der zweiten Altersstufe sind Ansätze zum technischen Training und einfließenden Atemübungen gegeben: Äußerer Anschlag, Zielen, Abziehen, Nachhalten.
Wichtig ist eine klare und leichte Aufgabenstellung, sowie ständiges Vormachen, Nachmachen, Korrigieren.
Immer auf Sicherheit achten
Motivationsfördernd wirken Anerkennung und Belohnung, zum Beispiel durch kleine Preise, Trainingsaufkleber, abwechslungsreiche
Trainingsblätter zum Ausfüllen und Ausmalen.
Vielseitigkeit steht im Vordergrund,
sowohl beim Training als auch beim Wettkampf.
Erst
in der zweiten Altersstufe sollten Wettkampfregeln beachtet werden.
Im Training ist alles erlaubt, was Spaß macht und bei Kindern ankommt: Schießspiele, kombinierte Wettkämpfe, die sich aus Schießen, Konzentrations-, Koordinations- und Konditionsübungen zusammensetzen.
Die Ideen der Kinder sind mit einzubinden.
Bei allen Spielen steht natürlich über allem Spaß, das Beachten
der Sicherheitsbestimmungen.
Urheberrecht: Deutscher Schützenbund, Wiesbaden, Mai 1997