Nützliches Zubehör

Hier fehlen leider noch die passenden Fotos, aber trotzdem:

Es geht der Wichtigkeit und Nützlichkeit nach, Schutz zuerst...

Der Armschutz

Die Bogensehne schlägt immer! Und zwar immer gegen den Unterarm. Es sei denn, die stehen mit gekrümmtem Arm da.
Normalerweise reicht ein Unterarmschutz (links und unten). Da Anfänger aber gerne vergessen, den Ellenbogen aus der Schusslinie zu drehen, empfehle ich an dieser Stelle einen langen Armschutz (oben), der nur unwesentlich mehr kostet.

Jedoch lernen Sie die richtige Armhaltung mit dem kurzen Armschutz schneller (weil schmerzhafter).

Der Fingertab, der Fingerhandschuh oder das  Release

Alle 3 Arten haben den gleichen Sinn: die Sehne sicher zu halten.
Es gibt jedoch mächtige Unterschiede.

Der Fingertab (links oben) sitzt genau da, wie es der Name vermuten lässt, auf den Fingern - genau gesagt auf der Innenseite von Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Der Pfeil liegt normalerweise zwischen Zeige- und Mittelfinger.

Der Fingerhandschuh (links unten) hat die gleiche Anwendung wie der Fingertab, die Finger stecken jedoch in Fingerhüllen aus Leder; der Handschuh wird normalerweise am Handgelenk befestigt.

Das Release ist eine Art Pistolengriff. Die Sehne wird eingehängt, und kommt auf Kopfdruck wieder frei. Es gibt ihn als Griff (rechts oben), den man in der Faust hält, oder als Schlaufe (rechts unten), die man um das Handgelenk trägt.

Der Brustschutz

Er schützt nicht nur die Brust vor Verletzungen, sondern sorgt auch dafür, dass nicht so eng anliegende Kleidung (im Winter gehe ich nicht im T-Shirt raus) wenigstens etwas gebändigt wird.

Die Sehne soll schließlich nicht in den Klamotten hängen bleiben...

Die Spannhilfe

Auch ein Schutz - und zwar für den Bogen!

Man sollte den Bogen vor der eigenen Grobmotorik beim Spannvorgang schützen. Es wäre doch zu schade, wenn der Bogen nicht mehr dorthin schießt wo er soll, nur weil sich die Wurfarme beim Spannen verzogen haben...

Am Besten eignet sich dafür halt die Spannschnur, auch wenn das Spannen damit ein wenig länger dauert.

Die Pfeilziehhilfe

und noch ein Schutz, dieses mal, um die Pfeile lange leben zu lassen...

Zielscheiben haben die Tendenz, Pfeile sehr fest zu halten - das liegt in der Natur der Sache.

Um die Pfeile herauszuziehen, ohne sie zu beschädigen, und ohne sich dabei einen Fingerkrampf einzufangen (fühlt sich wirklich so an, ich spreche aus Erfahrung) sollte man zumindest bei Bögen über 30 lbs. eine Pfeilziehhilfe verwenden.
Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen, und evtl. reicht sogar ein Stück Gummi, das Sie aus einem alten Schlauch geschnitten haben (Hauptsache, Sie können den Pfeil richtig greifen).
Am Besten geht es aber mit der abgebildeten Pfeilziehhilfe. Sie wird um den Pfeil gelegt, und schon haben Sie ihn sicher im Griff.

... die Seite wird später weitergeführt. Dann folgen noch Köcher, Stabilisatoren und Bogenablage.

Pfeil ist nicht gleich Pfeil.
Man unterscheidet 4 wichtige Pfeilsorten:

Holzpfeile aus Kiefern oder Zedernholz
finden hauptsächlich Anwendung beim Schießen mit Langbögen.

Aluminiumpfeile
Sie sind am verbreitetsten. Sie sind leicht. Leider ist bei ihnen immer die Tendenz zu sehen, dass sie bei einem Fehlschuss verbiegen.

Carbonfaserverstärkte Aluminiumpfeile
Das Beste, was man zur Zeit bekommen kann. Sie vereinen die Vorteile des Aluminiumpfeils und des Carbonpfeils gleichermaßen. Sie sind leicht und sehr stabil - leider auch sehr teuer.

Fiberglas- und Carbonpfeile
Meine persönliche Empfehlung für Anfänger.
Sie sind zwar schwerer als Aluminiumpfeile, aber bedeutend haltbarer. Diese  Pfeile verliert man eigentlich nicht dadurch, dass sie zerbrechen, sondern  dass sie irgendwo unter der Grasnarbe verschwunden sind - das passiert mit den  anderen Pfeilen aber auch.

Viel wichtiger bei dem Pfeil ist jedoch, dass er lang genug ist. Ansonsten kann er aus der Pfeilauflage rutschen und der Bogenhand Verletzungen zufügen.
Wenn Sie den Bogen voll ausgezogen haben, sollte sich die Pfeilspitze (zumindest bei Anfängern) wenigstens 2 cm vor dem Bogen befinden.

So finden Sie Ihre Pfeillänge:

Es ist der Abstand von Ihrer Kinnspitze bis zum Ende Ihrer Faust.

Am Einfachsten messen Sie den Abstand mit einem Maßband wie im Bild gezeigt.

In dieser Tabelle können Sie jetzt ablesen, welches Ihre Mindest-Pfeillänge in Zoll ist. Wählen Sie die Pfeile nicht zu kurz!

Wie gesagt: als Einsteiger sollten Sie aus SICHERHEITSGRÜNDEN die hier angegebene Länge nehmen - wenn Sie später einmal Ihren Bogen wirklich immer gleich weit ausziehen, können Sie die Pfeile auf ein Minimum reduzieren. Das sind ca. 2 Zoll weniger.

Und wie ist das jetzt mit dem Spine-Wert?

Der Spinewert ist der "Durchbiegungswert" eines Pfeils.
Bei Aluminium-Pfeilen: Je höher dieser Wert ist, desto steifer ist der Pfeil.
(Die ersten beiden Ziffern: Pfeildurchmesser in 64stel Zoll, die hinteren Beiden Ziffern: die Wandstärke in 1000stel Zoll).
Bei Carbon-Pfeilen: Je niedriger dieser Wert ist, desto steifer ist der Pfeil

Und wofür braucht man das?

Nun, beim Lösen der Bogensehne wird durch die Finger eine kleine Seitwärtsbewegung mitgegeben (bei Verwendung eines Release jedoch schon mal auf ein Minimum reduziert). Gleichzeitig wird der Pfeil durch die Sehne gestaucht. Zusätzlich sitzt der Pfeil nicht exakt in der Mitte des Bogens (auch da gibt es Ausnahmen). Diese Umstände werden auf den Pfeil übertragen - er fängt an zu schwingen. Wenn diese Schwingung auf die Zugstärke und die Auszugslänge abgestimmt ist, kann der Pfeil das Bogenfenster sauber verlassen.

Diese Schwingung ist nach 9 Metern schon deutlich gedämpft und nach ca. 18 Metern hat sich der Pfeil stabilisiert.

Wenn Sie einen falschen Spinewert gewählt haben, sitzt der Pfeil anschießend schräg in der Zielscheibe.
Bei zu niedrigen Spinewert eines Rechtshandschützen wird das hintere Teil des Pfeils links von der Mittellinie liegen, bei einem zu hohen Spinewert rechts (bei einem Linkshandschützen umgekehrt).

Welcher Pfeil jetzt der Richtige für Ihre Bogen ist, erfahren Sie auf der Seite SPINEWERTE.
Aber ACHTUNG! Das ist schon Bogenschießen für Fortgeschrittene!

Belasten Sie sich als Anfänger nicht zu sehr damit. Fangen Sie erst einmal an zu schießen, das ist an dieser Stelle wichtiger. Für Sie empfehle ich:

EASTON Trooper Glasfiberpfeil, 27" lang, bis 30 lbs. einsetzbar oder
F-Carbon-Pfeil, ca. 31" lang, 5,2 mm Durchmesser, bis 35 lbs. einsetzbar.